Praxis für Paar- und Einzeltherapie (HeilprG)

Traumatherapie und EMDR
bei Karlsruhe

Praxis für Paar- und Einzeltherapie (HeilprG)

Wann ist eine Traumatherapie sinnvoll?

Menschen kommen meistens nicht mit einer Trauma-Diagnose wie einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und einer komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung (kPTBS) zu mir. Sie kommen, weil sie merken, dass sie sich irgendwie verändert haben. Sie beobachten Partnerschaftsprobleme, schwer regulierbare intensive Gefühle von Misstrauen, Schreckhaftigkeit, andauernde Anspannung, Ängsten sowie häufig auch starker Wut. Auch Suchtprobleme, Zwanghaftigkeiten oder Depressionen sind häufig dabei. Bei näherem Hinsehen findet sich nicht selten ein Trauma in der Vergangenheit, das noch nicht verarbeitet und teilweise auch zunächst nicht einmal erinnert wird, weil es verdrängt wurde. Eine spezielle Traumatherapie kann helfen, das Trauma nachhaltig zu verarbeiten.

Im Rahmen der Behandlung von Traumafolgestörungen wende ich unter anderem die hochwirksame psychotherapeutische Methode EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) nach Dr. Francine Shapiro an. Weiterführende Informationen zu EMDR finden Sie im nächsten Absatz.

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Wissenswertes über EMDR

EMDR ist eine der häufigsten Methoden, die in der Therapie von Traumafolgenstörungen eingesetzt wird. Sie gilt als besonders wirksam, schnell und nachhaltig bei der Überwindung oder Verbesserung von psychischen Belastungen durch Traumata.

Die Entdeckung von EMDR in den 1980er Jahren durch die amerikanische Psychotherapeutin Dr. Francine Shapiro führte zu einer signifikanten Weiterentwicklung in der Behandlung von Traumafolgestörungen. Es wurde möglich, die Auswirkungen von Traumatisierungen schnell und effektiv zu behandeln. EMDR, kurz für Eye Movement Desensitization and Reprocessing, bedeutet auf Deutsch Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung.

Die EMDR-Methode ist strukturiert und umfasst acht Schritte. Das Kernstück von EMDR ist die bilaterale Stimulation des Patienten durch Augenbewegungen, die der Therapeut anleitet. Während dieser Augenbewegungen konzentriert sich der Patient auf vorher besprochene belastende Erlebnisse oder Situationen. Der Therapeut führt die Bewegungen so lange durch, bis der Patient keine psychische Belastung mehr im Zusammenhang mit diesen Erlebnissen oder Situationen empfindet. 

Durch die bilaterale Stimulation werden relevante Gehirnareale aktiviert und der Verarbeitungsprozess des Patienten in Gang gesetzt. Psychische Belastungen werden so dauerhaft neu prozessiert, in die zuständigen Gehirnareale eingeordnet und deutlich reduziert. Diese Methode ist durch viele Studien wissenschaftlich belegt und als äußerst wirksam anerkannt.

Heutzutage wird EMDR nicht nur bei Traumafolgestörungen erfolgreich eingesetzt. Auch in der Behandlung von Trauer, Angst- und Panikzuständen, chronischen Schmerzen, Burnout, Erschöpfung und Problemen mit dem Selbstwert werden mit EMDR gute Ergebnisse erzielt.

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Anwendungsgebiete und Vorteile der EMDR-Methode

Anwendungsgebiete

Die EMDR-Methode wurde zwischenzeitlich weiterentwickelt und wird heute nicht nur bei Traumafolgestörungen wie der Posttraumatischen Belastungsstörung, sondern auch bei Ängsten, Depressionen, Verlustängsten, starker Trauer, chronischen Schmerzen, Essstörungen, Zwangsstörungen, Somatisierungsstörungen und weiteren psychischen Belastungen sehr erfolgreich eingesetzt.

Vorteile von EMDR

Durch die vielen Anwendungsbereiche ist die Methode vielseitig, flexibel und patientenzentriert. Die hohe Wirksamkeit von EMDR ermöglicht vielen Patienten eine hohe Chance auf Heilung und Entlastung. 77 bis 90% der Patienten mit einer einfachen PTBS weisen nach der Behandlung keine Symptome mehr auf. Patienten berichten nach einer erfolgreichen EMDR-Therapie häufig von einer höheren Resilienz, also von einer insgesamt höheren psychischen Widerstandsfähigkeit. Die Methode wirkt deutlich schneller als viele andere Therapieformen, da sie in einer Art Zeitrafferverfahren in den Organismus eingreift. Meistens sind nur sehr wenige EMDR-Sitzungen erforderlich.

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Häufig gestellte Fragen zur Traumatherapie und EMDR

Finden Sie hier Antworten auf einige der am häufigsten gestellten Fragen zu Traumatherapie und EMDR. Sollten Sie zusätzliche Informationen benötigen oder weitere Fragen haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung, um Ihre Anliegen persönlich zu besprechen.

Ein Trauma ist ein Ereignis von außergewöhnlicher Bedrohung, das uns schwer erschüttert, unsere Bewältigungsmöglichkeiten überfordert und einen psychischen Ausnahmezustand hervorruft. Wir unterscheiden Traumata nach der Schwere des Ereignisses, danach, ob es durch Naturgewalten oder durch Menschen verursacht wurde und danach, ob es sich um einmaliges oder mehrfaches/langanhaltendes Erleben handelt. Nicht nur Kriege, Folter, schwere Unfälle, Naturkatastrophen und körperliche Gewalt werden als traumatisierend eingestuft, sondern auch langanhaltende Demütigungen und Ausgrenzungen (Mobbing) und psychische Gewalt in Familie und Beziehung. In vielen Fällen (ca. 50%) verarbeiten wir ein Trauma spontan und ohne Hilfe. In vielen weiteren Fällen entwickelt sich Monate oder auch Jahre später eine Traumafolgestörung wie die Posttraumatische Belastungsstörung. Häufig heilen auch diese Störungen von allein aus. Manchmal jedoch verbleiben und chronifizieren sich die Symptome, dann sprechen wir von einer Traumafolgestörung oder Posttraumatischen Belastungsstörung, kurz PTBS.

Eine PTBS zeichnet sich durch eine Vielzahl belastender Symptome aus. Dazu gehört vor allem das häufige Wiedererleben des Traumas, das sich in aufdrängenden Bildern, Erinnerungen, Alpträumen oder plötzlichen Gefühlen manifestieren kann, die denen während des Traumas ähneln. Diese Zustände führen oft dazu, dass Betroffene bewusst oder unbewusst Situationen, Orte oder Objekte meiden, die die Erinnerungen an das Trauma auslösen – die sogenannten Trigger. Diese Trigger können sehr verschieden sein und reichen von bestimmten Gerüchen und Farben bis hin zu Menschen oder spezifischen Situationen. Im Laufe der Zeit können sich zusätzliche psychische Veränderungen entwickeln, wie Nervosität und Unruhe, gesteigerte Schreckhaftigkeit und dauerhafte Alarmbereitschaft, ein tiefes Misstrauen und sozialer Rückzug. Es können starke Wut- und Hassgefühle auftreten, die zu Aggressionen führen, sowie Schlafstörungen, Depressionen, Suchtverhalten und weitere psychische Probleme.

In der Zeit kurz nach dem Trauma hilft es meistens sehr, mit Freunden, Angehörigen oder auch anderen Menschen über das Erlebte zu sprechen und dadurch Schutz und Verständnis zu erfahren. Auch Hausärzte, eine Trauma-Ambulanz oder eine psychosoziale Beratungsstelle sowie auch die Telefonseelsorge können Erste Hilfe leisten. Wenn sich über Monate zeigt, dass die Ereignisse nicht verarbeitet werden konnten und die Belastung zunimmt, ist es wichtig, eine Psychotherapie zu machen, damit sich die Belastungen nicht weiter ausweiten. Mehrere Therapieformen können helfen, das Trauma zu verarbeiten: Die Traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie (KVT), eine psychodynamische Therapie, eine Systemische Therapie sowie auch die EMDR-Therapiemethode. Die Therapien, die bisher am besten untersucht sind und die besten Ergebnisse erzielen, sind die KVT und EMDR.

EMDR, kurz für Eye Movement Desensitization and Reprocessing, ist eine evidenzbasierte Methode zur Behandlung von Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) und anderen psychischen Störungen. Wissenschaftliche Studien belegen die hohe Effektivität von EMDR; so berichten etwa 80% der behandelten Personen von einer deutlichen Reduktion ihrer Symptome nach der Therapie. EMDR wird ebenfalls erfolgreich zur Behandlung einer Reihe weiterer emotionaler Belastungen eingesetzt und zeigt dort ebenfalls sehr gute Ergebnisse.

Die Methode besteht aus acht aufeinanderfolgenden Teilschritten. Kernstück der Methode ist die eigentliche EMDR. Patient und Therapeut sitzen sich dabei gegenüber. Der Therapeut bewegt seine Finger vor dem Gesicht des Patienten hin und her, und der Patient folgt diesen Fingerbewegungen mit seinen Augen (Eye Movement), während er sich in seinem Inneren auf besonders belastende Erinnerungen fokussiert. Diese Vorgehensweise wirkt für viele Patienten zunächst etwas ungewöhnlich. Während dieser bilateralen Stimulation verblassen jedoch in der Regel die belastenden Erinnerungen (Desensitization) oder werden innerlich in einen neuen Zusammenhang gesetzt (Reprocessing). Das Ergebnis ist eine deutliche, nachhaltige psychische Entlastung des Patienten.

Durch die bilaterale Stimulation (Augenbewegungen oder gegebenenfalls abwechselnde taktile Stimulierung) wird im Gehirn des Patienten ein Informationsverarbeitungsprozess angestoßen, der zur Verarbeitung des traumatischen Erlebens beiträgt. Warum EMDR wirkt, ist bis heute noch nicht endgültig erklärt. Es scheint jedoch so, als ob dabei im Gehirn des Patienten ein eigenständiger neurobiologischer Mechanismus in Gang gesetzt wird. Verdrängte (dissoziierte) Teile des Traumas können so erinnert und integriert werden.

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Lassen Sie sich bei der Verarbeitung Ihres Traumas therapeutisch helfen

Behutsam, sicherheitsorientiert und erfahren begleite ich Sie in einer Traumatherapie auf dem Weg zur Verarbeitung Ihres Traumas und zur Befreiung von Ihren emotionalen Problemen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie an einem Trauma leiden oder nicht, kann Ihnen ein Gespräch mit mir weiterhelfen. 

 

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